Saubere Sache: Gartenabfälle richtig entsorgen © iStock.com/lucentius

13. September 2023, 11:20 Uhr

Darf ich eigentlich? Gar­ten­ab­fäl­le entsorgen: Was erlaubt ist

Im Garten gibt es fast immer etwas zu tun. Dabei entstehen oft Gartenabfälle, die zu entsorgen sind. Doch wie und wo darf man Zweige, Grünschnitt oder Blumenerde beseitigen? In der Biotonne, beim Recyclinghof – oder dürfen Gartenabfälle einfach verbrannt werden? Diese und weitere Fragen beantwortet dir dieser Ratgeber.

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Was sind Gartenabfälle?

Folgende Materialien gelten laut Umweltbundesamt als Gartenabfall:

Grundsätzlich darfst du nur die oben genannten Gartenabfälle in der Biotonne entsorgen. Ebenso wie beispielsweise Topfpflanzen (ohne Topf) oder Obstreste. Doch nicht alles, was bei der Gartenarbeit an überflüssigem Material anfällt, darf automatisch in der Biotonne entsorgt werden.

Keine regelrechten Gartenabfälle sind unter anderem folgende:

  • Asche
  • Papier und Pappen
  • dicke Äste
  • Baum­stäm­me
  • Altholz
  • Textilien und Ruß

Diese Dinge gehören anderweitig entsorgt – manche über den Restmüll, andere beim kommunalen Wertstoffhof.

Manchmal fällt im Garten jedoch mehr Abfall an, als eine übliche Biotonne fassen kann. Dann musst du die Entsorgung von Gartenabfällen anderweitig regeln. Welche Alternativen erlaubt und welche verboten sind, erfährst du im Folgenden.

Gar­ten­ab­fäl­le verbrennen

In früheren Zeiten wurden Gartenabfälle häufig bei einem Feuer im eigenen Garten, in der Kohleheizung oder beim Osterfeuer verbrannt. Heute ist es allerdings vielerorts verboten, Gartenabfälle zu verbrennen. Und wenn es doch gestattet ist, dann meist nur unter strengen Auflagen.

Denn beim Verbrennen von Gartenabfällen können schädliche, teils krebserregende Stoffe entstehen und in die Umgebung gelangen. Das betrifft nicht nur die Luft, sondern auch den Boden. Außerdem kann es beim Verbrennen von Gartenabfällen zu Funkenflug kommen und damit zu einem Waldbrandrisiko. Und der dichte, stinkende Qualm durch feuchtes Laub oder Schnittgut ist eine Belästigung für die Nachbarschaft.

Gar­ten­ab­fäl­le zum Recy­cling­hof bringen

Ist die Biotonne voll, dann empfiehlt sich der Weg zum nächsten Wertstoff- oder Recyclinghof deiner Gemeinde. Viele Deponien nehmen Gartenabfälle kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr entgegen.

Achtung: Nicht jeder Wertstoffhof ist für Biomüll oder Gartenabfall ausgelegt. Deshalb solltest du dich vorher informieren, wo du ihn erfolgreich abgeben kannst.

Gar­ten­ab­fäl­le abholen lassen

Angeboten werden Grünabfallsammlungen als kommunaler Service meist im Frühling und Herbst, wenn besonders viel Gartenabfall zu entsorgen ist. Wann und wo die Aktionen stattfinden, erfährst du in der Regel bei deiner Stadtreinigung oder deiner Gemeinde. Die Sammlungen sind entweder kostenlos oder zumindest relativ günstig.

Du kannst deine Gartenabfälle gegen eine Gebühr auch von privaten Anbietern abholen lassen. Das ist sinnvoll, wenn du bei den kommunalen Grünabfallsammlungen keine Zeit hast oder du besonders sperrige Gartenabfälle entsorgen musst, die nicht in dein Auto passen. Die Unternehmen stellen dir beispielweise einen Container zur Verfügung, der lange Äste oder schwere und dicke Stämme aufnimmt. Nach Ablauf der vereinbarten Frist wird der Behälter vom Anbieter wieder mitgenommen.

Wichtig: Willst du privat Gartenabfälle abholen lassen, dann bestehen manche Unternehmen darauf, dass du nur sortenreines Material entsorgst. Das bedeutet, Laub, Rasenschnitt, Holz und Co. müssen sauber voneinander getrennt werden. Vermischt du das eine mit dem anderen, kann sich die vereinbarte Entsorgungsgebühr erhöhen.

© iStock.com/Oscar Martinez Troncoso

Gar­ten­ab­fäl­le kompostieren

Eine gute Alternative oder Ergänzung zur Biotonne ist ein Komposthaufen im eigenen Garten. Dort werden die Abfälle nach und nach zu Humus, den du als selbstgemachten Dünger für deine Pflanzen verwenden kannst.

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Der beste Platz für Gartenabfälle liegt im Halbschatten und ist zum Schutz vor starkem Sonnenlicht von höheren Sträuchern und Hecken umgeben. Dabei ist auch darauf zu achten, die Geruchsbelästigung für die Nachbarschaft möglichst gering zu halten. Tipps dazu findest du beispielsweise in der „Kompostfibel“ des Umweltbundesamts – und in unserem Ratgeber „Komposthaufen im Garten: Nachbarschaftsstreit vermeiden“.

Gar­ten­ab­fäl­le im Wald entsorgen

Gartenabfälle im Wald zu entsorgen ist keine gute Idee – genauso wenig wie anderweitig in der Natur. Auch wenn es sich dabei um verrottendes Material handelt, kann es die Umwelt schädigen. Es kann beispielsweise zu einer Überdüngung der Böden kommen, sodass der Nährstoffhaushalt gestört wird. Unter Umständen dringen Schadstoffe bis ins Grundwasser vor. Außerdem ist es möglich, dass nicht-heimische Pflanzen in die Natur gelangen, sich ausbreiten und heimische Arten verdrängen.

Wegen der potenziellen Gefahren, die von wilden Deponien ausgehen, müssen Verursacher mit Bußgeldern rechnen. Deren Höhe richtet sich nach dem Bundesland und der illegal entsorgten Menge an Abfällen. Im Saarland kann bereits ein Eimer voller Gartenabfälle bis zu 200 Euro kosten. In Bremen und Hamburg werden für eine Lastwagenfuhre bis zu 500 Euro fällig, für noch größere Mengen bis zu 2.000 Euro.

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