Bedachtes Verhalten bei einem Autounfall ist wichtig, um Gefahren für alle Beteiligten gering zu halten Luftbildfotograf, Fotolia

11. Oktober 2017, 11:06 Uhr

Geistesgegenwärtig handeln Verhalten bei einem Auto­un­fall: So gehen Sie vor

Ein Autounfall ist ein Schock für alle Beteiligten. Bedachtes Verhalten bei einem Unfall ist aber wichtig, damit die Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer möglichst gering bleibt und später mit der Versicherung alles korrekt abläuft.

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Richtiges Verhalten bei einem Auto­un­fall: Erste Schritte

Egal ob innerorts, auf der Landstraße oder auf der Autobahn: Zunächst sollten Sie die Unfallstelle absichern. Es kann sonst schnell zu einem weiteren Autounfall kommen. Schalten Sie das Warnblinklicht ein, um andere Autofahrer auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Wenn Sie Ihr Fahrzeug verlassen, sollten Sie eine Warnweste tragen, um besser sichtbar zu sein. Das gilt auch für andere Insassen des Fahrzeugs. Nach Möglichkeit sollten Sie sich selbst und andere Beteiligte hinter der Leitplanke beziehungsweise in ausreichender Entfernung in Sicherheit bringen. Stellen Sie das Warndreieck auf, damit andere Fahrer den Unfall rechtzeitig bemerken. Auf der Autobahn ist zum Beispiel ein Abstand von 150 bis 400 Metern zur Unfallstelle sinnvoll. Falls Personen verletzt sind, sollten Sie Erste Hilfe leisten und bei schwereren Verletzungen den Notruf 112 wählen.

Polizei rufen oder nicht?

Es ist zur Sicherheit in den meisten Fällen sinnvoll, die Polizei zu verständigen. Nur bei einem kleinen Blechschaden mit klarer Schuldfrage können Sie darauf verzichten und sich mit dem Unfallgegner über die Regulierung des Schadens einigen. Bei schweren Schäden, wenn es Tote oder Verletze gibt, bei unklarer Schuldfrage oder wenn ein Beteiligter unter Alkoholeinfluss steht, müssen Sie immer die Polizei rufen.

Verhalten Sie sich allerdings vorsichtig, wenn es um das Anerkennen von Schuld geht, denn daraus können Nachteile für Sie entstehen. Es kann zu Problemen mit Ihrer Kfz-Versicherung kommen, wenn Sie vorschnell die Schuld am Unfall anerkannt haben. Unter Umständen leistet die Versicherung dann nur für einen Teil der Schäden. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, den Unfallhergang sachlich und neutral zusammenzufassen. Bei Bedarf lässt die Versicherung später ein Gutachten erstellen, um die Schuldfrage zu klären.

Auto­un­fall: Beweise sammeln und Kon­takt­da­ten austauschen

Wenn die Polizeibeamten eintreffen, kümmern sie sich um die Beweissicherung und erstellen einen Unfallbericht. Gerade wenn Sie auf die Polizei verzichten, müssen Sie selbst die Beweise dokumentieren. Machen Sie Fotos von den Schäden sowie eine Skizze vom Unfallort und notieren Sie sich den Hergang des Unfalls. Diese Daten sollten Sie auch mit dem Unfallgegner abstimmen. Tauschen Sie außerdem Kontaktdaten mit ihm aus: Am wichtigsten sind Name, Anschrift, Telefonnummer, Kfz-Kennzeichen, Versicherung und Versicherungsnummer. Beide Seiten dürfen den Unfallort erst verlassen, wenn diese Daten ausgetauscht sind.

Scha­dens­re­gu­lie­rung über die Versicherung

Zum richtigen Verhalten nach einem Autounfall gehört auch der Kontakt mit der Kfz-Versicherung. Melden Sie den Unfall möglichst schnell Ihrem Versicherer, spätestens innerhalb einer Woche. Wenn Sie der Unfallverursacher sind, muss Ihre Kfz-Haftpflicht den Schaden des anderen Fahrers übernehmen.

Schäden am eigenen Auto werden bei selbst verschuldeten Unfällen dagegen nur von einer Vollkaskoversicherung getragen – sofern sie nicht durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wurden. Vorsicht: Wenn Sie den Autounfall gar nicht melden oder dabei falsche Angaben machen, riskieren Sie, dass die Versicherung die Zahlung verweigert.

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