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23. Januar 2018, 10:18 Uhr

Auto an "Karten-Händler" verkaufen "Wir kaufen Ihr Auto": Sind solche Angebote seriös?

"Wir kaufen Ihr Auto" – so oder ähnlich steht es auf kleinen Kärtchen, die oft hinter dem Scheibenwischer oder in der Fensterdichtung auf der Fahrerseite klemmen. Sie versprechen Top-Preise beim Autoverkauf. Nicht immer sind die Angebote seriös.

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"Wir kaufen Ihr Auto" – Wer steckt dahinter?

Die meisten Autofahrer dürften die bunten Visitenkarten kennen, auf denen meistens eine Handy-Nummer zur Kontaktaufnahme auffordert. Zielgruppe sind Fahrzeughalter, die ihr Auto verkaufen wollen. Dementsprechend stecken hinter den Kärtchen in der Regel Autohändler. Sie kaufen Fahrzeuge in jedem Zustand auf, alte und neue,  mit TÜV-Siegel und ohne. In jedem Fall werben sie mit Top-Preisen. Allein an Totalschäden sind sie nicht interessiert.

Haben die Fahrzeuge den Besitzer gewechselt, gehen sie in der Regel auf Reisen. Während die Händler ältere Exemplare nach Afrika schicken, exportieren sie neuere Autos nach Osteuropa. Dort sind vor allem die Marken BMW und Mercedes gefragt.  Sind die "Wir kaufen Ihr Auto"-Anbieter eine gute und ehrbare Alternative zum klassischen Verkauf eines Fahrzeugs an ein Autohaus oder einen Gebrauchtwagenhändler?

Nicht alle Händler sind seriös

Dabei stellte sich heraus, dass nicht alle Kandidaten einen seriösen Eindruck bei den Testern hinterließen. Manche waren zwar freundlich, andere aber verhandelten knallhart und bauten starken Druck auf die Verkäufer auf. Und Top-Preise zahlten sie auch nicht. Beispiel: Ein 15 Jahre alter Opel Corsa, der in einem Internet-Portal auf einen Restwert von 1.700 Euro taxiert wurde, erzielte in keinem der vier untersuchten Fälle diesen Verkaufswert.

Tipps für Autoverkäufer

Aus ihren "Wir kaufen Ihr Auto"-Erfahrungen leiten die Tester einige Ratschläge ab. Wer sein Auto verkaufen möchte, ...

  • ... sollte es zunächst auf dem Pri­vat­markt anbieten.  Das geht zum Beispiel über ent­spre­chen­de Inter­net­por­ta­le. Dort lassen sich auch Preise von ähnlichen Fahr­zeu­gen (Alter, Moto­ri­sie­rung, Lauf­leis­tung) wie das eigene vergleichen.
  • ... kann mit "Wir kaufen Ihr Auto"-Händlern vor allem gut bedient sein, wenn das Fahrzeug keinen TÜV mehr hat.
  • ... muss sich unter Umständen auf harte Ver­hand­lun­gen ein­stel­len. Die Händler suchen den kleinsten Fehler und wollen den Preis drücken. Idea­ler­wei­se geht man zu zweit in das Verkaufsgespräch.
  • ... sollte standhaft bleiben. Fahren die Händler ohne Einigung wieder weg, rufen sie manchmal noch von unterwegs an und akzep­tie­ren einen höheren Preis. Umgekehrt kann der Verkäufer nach einer Wartezeit doch ein­schla­gen. Es ist also keine Eile geboten.
  • ... sollte nur Bargeld und keine Schecks annehmen. Meistens haben die Händler ent­spre­chen­de Summen dabei.
  • ... sollte unbedingt die Klausel „Aus­schluss jeglicher Gewähr­leis­tung“ in den Vertrag aufnehmen. Ansonsten ist er für Mängel am Fahrzeug haftbar. Mus­ter­ver­trä­ge gibt es im Internet.
  • ... sollte das Fahrzeug bereits vor dem Verkauf abmelden. Erledigt das der Käufer später nicht, muss der alte Besitzer für Ver­si­che­rung und Kfz-Steuern aufkommen.
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