
15. Oktober 2015, 16:22 Uhr
Privatsphäre auch für Kinder Kinderfotos auf Facebook: Polizei warnt vor Gefahren
"Auch Kinder haben eine Privatsphäre", so der Auszug aus einem Facebook-Post der Polizei. Das Posten von Kinderfotos auf Facebook birgt viele Gefahren für den Nachwuchs.
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Eine Aktion der Polizei Hagen sorgt für Aufsehen: "Hören Sie bitte auf, Fotos Ihrer Kinder für jedermann sichtbar bei Facebook und Co zu posten!", lauten die geposteten Worte der Polizisten in dem sozialen Netzwerk. Viele Eltern laden Bilder ihrer Kinder ins Netz, ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen bei den Einstellungen zur Privatsphäre vorzunehmen. Somit sind viele Kinderfotos auf Facebook für jeden sichtbar und frei zugänglich.
Eltern sollten bedenken, dass auch ihre Kinder ein Recht auf Privatsphäre haben. Darüber hinaus bergen geteilte Kinderfotos auf Facebook große Gefahren für die Kleinen: Mobbing und das Anlocken von pädophil veranlagten Menschen könnten Konsequenzen der Veröffentlichung sein. In der Folge könnten die Bilder sogar an anderer Stelle weiterverbreitet werden. "Wir können niemandem verbieten, Fotos seiner Kinder in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen," sagte Polizeisprecher Tino Schäfer im Gespräch mit der "Welt". Jeder müsse selbst wissen, was er mache, doch die Polizei wolle mit dem Post Eltern deutlich machen, dass das Teilen von Kinderfotos auf Facebook schwerwiegende Folgen haben kann.
"Wir haben den Eintrag absichtlich provokant verfasst, damit wir Aufmerksamkeit erlangen und Eltern für dieses Thema sensibilisieren können", so Schäfer weiter. Über 120.000 User klickten seit Dienstag auf "Gefällt mir"; weit mehr als 210.000 Menschen teilten den Post – die Taktik der Polizei Hagen scheint also voll aufgegangen zu sein.
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