Spoofing nennt man technikgestützte Täuschungsmethoden mooshny, Fotolia

30. August 2017, 15:02 Uhr

Abzocke mit technischer Raffinesse Spoofing: Vorsicht vor Tele­fon­be­trug und Co.

Spoofing bedeutet übersetzt so viel wie "Vortäuschung" und beschreibt verschiedene technikgestützte Täuschungsmethoden. Allen gemein ist, dass der Absender so tut, als wäre er eine vertrauenswürdige Instanz, um Identifikations- und Passwortverfahren zu umgehen.

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Beispiele: Was ist Spoofing?

Die bekannteste Form von Spoofing ist das Phishing via E-Mail: Was auf den ersten Blick aussieht wie der Newsletter Ihres Lieblingsversandhauses, entpuppt sich als Betrugsmail, mit der Kriminelle an die Zugangsdaten Ihres Kundenkontos kommen wollen. Auch immer häufiger: Call Spoofing, also Telefonbetrug. Sie erhalten einen Anruf, auf dem Display wird die 110 angezeigt. In Wahrheit ruft Sie aber gar nicht die Polizei an, sondern ein Betrüger, der mittels technischer Raffinesse eine falsche Rufnummer sendet, um glaubwürdig zu wirken.

Aktueller Fall: Tele­fon­be­trug in der Tankstelle

Opfer von Call Spoofing wurde auch die neue Mitarbeiterin einer Tankstelle: Sie hatte in der Einarbeitung die Anweisung erhalten, keine Aufladenummern von Handykarten via Telefon herauszugeben. Gegen 23 Uhr klingelte in der Tankstelle das Telefon; am anderen Ende war ein angeblicher Mitarbeiter einer Telefonfirma, der behauptete, es gäbe eine Systemumstellung, wegen der sich gleich noch der Betreuer für das Betriebssystem der Tankstelle melden würde. Wenige Minuten darauf kam ein zweiter Anruf, in dem die Frau aufgefordert wurde, sämtliche 30-Euro-Prepaidkarten zu scannen und die Aufladenummern durchzugeben. Das tat sie mit allen 124 Karten. Es entstand dabei ein Schaden von 3.720 Euro.

Raf­fi­nier­tes Spoofing ist nicht immer leicht zu durchschauen

Die Arbeitnehmerin muss für den Schaden nicht aufkommen, entschied das Landesarbeitsgericht Düsseldorf. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich um Spoofing gehandelt hatte: Auf dem Telefon wurde eine falsche Rufnummer angezeigt und das Buchungssystem fragte – anders als sonst – nicht ab, ob die Prepaidnummern telefonisch angefordert worden waren. Zudem war der Betrug sehr professionell inszeniert, sodass der Arbeitnehmerin keine grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen werden konnte (AZ 14 Sa 334/17).

Der beste Schutz gegen Spoofing: Bleiben Sie skeptisch

Bei Spoofing am PC können Firewall und Virenschutzprogramme einen Teil der schädlichen Programme abfangen. Der beste Schutz gegen Telefonbetrug und andere Betrugsmaschen bleibt aber, lieber einmal zu viel die Identität und die Absichten des Anrufers zu hinterfragen. Wenn Sie Opfer von Spoofing geworden sind, schalten Sie umgehend die Polizei ein.

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