erwachsen werden: ein alter Mann diskutiert mit einem jungen Mann Photographee.eu, Fotolia

27. November 2015, 17:50 Uhr

Die Jugend von heute ... Erwachsen werden – Streit gehört dazu

Neue Freundschaften knüpfen, Grenzen austesten und mit den Eltern streiten – das alles gehört dazu, wenn Jugendliche erwachsen werden. Gerade in der Pubertät sind Meinungsverschiedenheiten besonders wichtig. Streit prägt den eigenen Charakter und hilft dabei, zwischenmenschliche Beziehungen zu stärken.

Eltern sollten ihren Kindern eine starke Stütze sein, vor allem wenn die Kleinen erwachsen werden. Das ist natürlich nicht immer leicht, denn meistens sind sie es, die im Zentrum der Wut von Pubertierenden stehen. Während kleine Kinder noch versuchen ihren Willen durchzusetzen, während sie sich schreiend zu Boden werfen, müssen Jugendliche lernen, die richtigen Worte zu wählen, um ihre Eltern zu überzeugen. Klappt das nicht vergreifen sie sich nicht selten im Ton und lassen Türen lautstark ins Schloss fallen. Hierbei geht es oft um Themen wie übermäßige Computernutzung, Taschengeld oder Schulnoten. Nicht verwunderlich, dass die aufmüpfigen Teenager von ihren älteren Mitmenschen gern als frech und rücksichtslos empfunden werden. Klar, Erwachsenwerden ist nicht immer leicht, aber haben die alten Leute recht? Sind Jugendliche heutzutage rebellischer als früher oder ist das doch nur Ansichtssache?

Auf der Suche nach einer Antwort, ist ein Blick in die Vergangenheit und auf die unterschiedlichen Jugendkulturen notwendig. Hat sich die Jugend in den siebziger Jahren noch für Politik interessiert und an Demonstrationen teilgenommen, so war sie in den Achtzigern als planlose und zukunftsferne „Null-Bock-Generation“ verschrien. Dem gegenüber stehen immer die Erwachsenen, die in ihrer Jugendzeit ganz andere Werte gelebt haben. Sie sehen in den Jugendlichen Ausdrucks- und Verhaltensweisen, die ihnen fremd sind und die sie nicht nachvollziehen können oder wollen. Wer unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde, musste sich womöglich mit seinen aufständischen 68er-Teenagern herumschlagen. Die ehemaligen Hippies mussten wiederum mit ansehen, wie ihre Kinder als perspektivlose „Generation X“ erwachsen wurde. Während die Jugend heutiger Erwachsener von Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Krisen geprägt wurde, stehen bei den Teens von heute Technik und der eigene Erfolg im Zentrum ihres Handelns. Was als aufsässig und respektlos bezeichnet wird, bezieht sich also immer auch auf die eigenen Ansichten beim Erwachsenwerden.

So behauptete bereits der griechische Philosoph Sokrates 400 v. Chr.: „Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widerspricht den Eltern und tyrannisiert die Lehrer.“ Kaum zu glauben, dass diese Aussage bereits 2.400 Jahre alt ist, denn sie trifft heute noch genauso zu. Jugendliche wurden und werden womöglich von älteren Mitmenschen immer als respektlos und eigensinnig bezeichnet. Ist die Jugend von heute erwachsen und hat eigene Kinder, beginnt der Kreislauf von Neuem.

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